Was bei der Sicherheit von Tresoren und Tresorschlössern zu beachten ist

Ob die sichere Verwahrung von Bargeld, Schmuck, Waffen, Medikamenten oder wichtigen Dokumenten höchste Priorität genießt: In vielen Branchen und Privathaushalten wäre ein ruhiger Schlaf ohne Tresor kaum denkbar. Doch was macht einen sicheren Tresor eigentlich aus und welche Rolle spielt dabei der verbaute Schlosstyp?

Was zeichnet einen sicheren Tresor aus?

Von simplen Geldkassetten oder Blechschränken ist in jedem Fall abzuraten, die sie problemlos mitgenommen und aufgebrochen werden können. Ideal sind hingegen Einmauerschränke, die fest mit Wand und Boden verbunden sind. Bestenfalls bringt der Tresor selbst mindestens 200 Kilogramm auf die Waage, damit sein Abtransport eine wahre Herkulesaufgabe ist.

Bei der Anschaffung sollte man auf die Prüfplakette im Inneren des Tresors achten, die Auskunft über das auf den europäischen Normen EN 14450 und EN 1143-1 basierende ECB-S- bzw. VdS-Zertifikat gibt. Anhand der Sicherheitsstufe lässt sich einschätzen, wie gut der Tresor (genauer: der Sicherheits- bzw. Wertschutzschrank) vor Einbrüchen schützt. Grob gilt: Je höher die Sicherheitsstufe ist, desto höher ist auch die mögliche Versicherungssumme.

Der Widerstandsgrad eines Tresors gibt Aufschluss darüber, wie schwer er es Einbrechern macht, ihn gewaltsam zu öffnen. Er hängt beispielsweise von der Anzahl der Wände, der Wandstärke oder von der verwendeten Spezialfüllung ab. Gut zu wissen: Sollen wichtige Papiere verwahrt werden, lohnt sich besonders ein Blick auf die Feuerschutzklasse.

Um die unterschiedlichen Klassifizierungen zu eruieren, werden die Tresore mit diversen Aufbruchsverfahren und -werkzeugen getestet. Die in deutschen Laboratorien angewendeten Testverfahren haben bei der Entwicklung der EN-Prüfnormen eine entscheidende Rolle gespielt. Details dieser Verfahren bleiben jedoch unter Verschluss, um Einbrechern keine Hinweise zu geben.

Was unterschiedliche Tresorschlosstypen ausmacht und welche Vorteile sie bieten

Doppelbartschlösser

Dieser Schlosstyp ist der Klassiker unter den Tresorschlössern. Ein Doppelbartschloss verfügt über eine sehr komplexe Mechanik, die haargenau auf den Schlüssel ausgelegt ist. Deshalb bleiben Öffnungsversuche mit einem Dietrich wirkungslos.

Der Vorteil eines Doppelbartschlosses besteht in seiner Einfachheit. Der Mechanismus funktioniert ohne einen bestimmten Code, den Unbefugte entwenden könnten. Auch über einen Batteriewechsel braucht man sich keine Gedanken zu machen.

Mechanische Zahlenschlösser

Ein solches Schloss verfügt in der Regel über drei oder vier Scheiben, die übereinanderliegen und in einer bestimmten Reihenfolge mit oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht werden müssen.

Für ein mechanisches Zahlenschloss spricht, dass es ohne zusätzliche Schlüssel oder Batterien auskommt. Man braucht nur den Code zu kennen und wissen, wie man ihn eingibt. Mithilfe eines Umstellschlüssels lässt er sich beliebig ändern.

Elektronische Zahlenschlösser

In den letzten Jahren wurden mechanische immer mehr von elektronischen Zahlenschlössern abgelöst. Sie erlauben es, den Code unkompliziert einzutippen, sodass das kleinteilige Drehen der Scheiben entfällt.

Gerade wenn mehrere Personen auf den Tresor zugreifen sollen, sind elektronische Zahlenschlösser von Vorteil, da sich mehrere Codes ausgeben lassen. Manche Modelle protokollieren zudem, wer den Tresor wann geöffnet hat.

Elektronische Fingerprint-Schlösser

Den Tresor mithilfe des Fingerabdrucks zu öffnen, ist die mit Abstand einfachste Methode. Da der Finger genügt, stellt sich die Frage nach der sicheren Verwahrung von Schlüssel oder Code nicht. Der Fingerabdruck hat zudem den Vorteil, so gut wie nicht manipulierbar zu sein.

RFID-Schlösser

„RFID“ steht für „radio-freqency identification“, sprich: die Identifizierung durch elektromagnetische Wellen. Diese Technologie ist durch das berührungslose Bezahlen mit Kredit- und Bankkarten längst zum festen Bestandteil des Alltags geworden. Auch Tresore lassen sich durch das Zusammenwirken eines Transponders und eines Lesegeräts unkompliziert öffnen.

Gerade für Hoteltresore ist die Lösung wie geschaffen, da Gäste Türen oftmals ohnehin mit einer Hotelkarte öffnen. Die Karte mit dem Transponder findet bequem ihren Platz in der Geldbörse.

Schlösser mit Bluetooth-Technologie

Immer öfter kommen Tresore zum Einsatz, die sich mithilfe von Bluetooth öffnen lassen. Der Zugriff erfolgt via App auf einem Smartphone. Ist das Handy autorisiert, öffnet sich der Safe automatisch, aber auch die Eingabe eines Zahlencodes kann sich anbieten.

Insbesondere in der Hotelbranche stellen Bluetooth-Schlösser eine interessante Alternative zu Zugangskarten dar, da Gäste ihr Handy meist sowieso dabei haben. Es ist möglich, unterschiedliche Öffnungscodes zu vergeben, sowohl dauerhaft als auch begrenzt, was für Flexibilität sorgt.

Welche Tresorschlösser bieten die größte Sicherheit?

Generell lässt sich sagen, dass elektronische Tresorschlösser eine große Sicherheit bieten. Mechanische Schlösser hingegen sind immer seltener zu finden, mit Ausnahme von kleineren Safes. Elektronische Tresorschlösser benötigen in vielen Fällen zwar Batterien. Im Vergleich zu einem Schlüssel, der verlorengehen oder kopiert werden kann, ist das seltene Tauschen der Batterie jedoch das kleinere Risiko.

Welche Tresorschlosstypen sind besonders komfortabel in der Bedienung?

Beim Bedienkomfort rangieren Tresorschlösser weit vorn, die sich mit einem Fingerabdruck öffnen lassen. Mit einem gewissen Abstand folgen elektronische Schlösser, die einen Zahlencode benötigen. Im Regelfall ist der Code irgendwo festgehalten, um nicht vergessen zu werden – das macht nicht nur die Bedienung umständlicher, sondern erhöht auch das Risiko.

Noch weniger benutzerfreundlich ist ein Schlüssel. Er ist viel auffälliger als ein Code. Zudem lässt sich die Nutzung nicht beschränken: Wer den Schlüssel hat, verfügt automatisch auch über den Zugriff auf den Tresorinhalt.




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